Veranstaltung: | 37. ORDENTLICHE LANDESDELEGIERTENKONFERENZ BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BRANDENBURG, 16.04.2016, Wittenberge |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Anträge |
Antragsteller*in: | Grüne Jugend Brandenburg |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 19.03.2016, 08:41 |
V6: Landfraß stoppen – Brandenburgs Naturschatz erhalten!
Antragstext
Trotz sinkender Bevölkerungszahlen steigt in Brandenburg die Flächenversieglung
weiter an. Das Land nimmt bundesweite Spitzenpositionen im Flächenverbrauch pro
Kopf ein. Die Zeit für einen echten Strukturwandel ist überfällig.
Naturschutzgebiete müssen konsequent ausgebaut, Naturräume erhalten und
versiegelte Flächen renaturiert werden. Die Versiegelungsbilanz muss zeitnah
ausgeglichen sein. In der Summe müssen genau so viele Flächen von wasser- und
luftdichter Bedeckung befreit, wie neu verschlossen werden.
Deshalb fordert Bündnis90/Die Grünen Brandenburg von der Landesregierung:
–Brandenburg muss bis 2025 eine ausgeglichene Bilanz bei der Versiegelung von
Böden
haben.
–Konsequenter Ausbau der Naturschutzgebiete Brandenburgs.
–Erstellung eines langfristigen Planes zur Rückgabe anthropogen genutzter
Flächen an die
Natur, welcher klare Zeitpunkte und verbindliche Zielsetzungen enthält.
Begründung
Jede Region hat unterschiedliche Stärken und Herausforderungen. So hat Brandenburg weder die Einwohnerzahl Nordrhein-Westfalens noch die Wirtschaftsstärke Baden-Württembergs. Mit nur 83 Einwohner pro km² ist Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern das am dünnsten besiedelte Bundesland. Auch in Sachen Industrie und Wirtschaftsstärke belegt das Bundesland die hinteren Plätze im bundesweiten Vergleich. Die SPD geführte Landesregierung nimmt sich diesen vermeintlichen Schwächen seit Jahren mit einem weder erfolgreichen noch nachhaltigen Wachstumskurs an. Die historischen Chancen und Potentiale, die Brandenburg mit seinen vielfältigen Naturräumen hat, wird dabei leider übersehen oder nur als für den Tourismus verwertbare Ressource betrachtet. Es ist höchste Zeit für einen nachhaltigen Strukturwandel und eine Wirtschaftspolitik, die die Lebensqualität der hier lebenden Menschen zur Maßgabe hat. Der demographische Wandel und die Landflucht junger Menschen sind große Herausforderungen. Sie bieten aber auch Chancen Brandenburg zu einem Bundesland mit lebendigen Zentren und vom Menschen verschonten Naturräumen zu machen. Eine weitere Ausbreitung unserer Siedlungen in die Peripherie stoppt mit Sicherheit nicht die Landflucht, sondern schafft mit ihrem Bedarf an Unterhalt für die aufgeblähte Infrastruktur eine Bürde für kommende Generationen. Eine nachhaltige Flächennutzung durch den Menschen bietet die einmalige Möglichkeit zu Erhaltung und Renaturierung von Naturräumen in Brandenburg. Deshalb muss auch die derzeitige Agrarpolitik konsequent in Bezug auf Nutzen für den Menschen und Kosten für die Natur hinterfragt werden. Wir fordern einen langfristigen Plan zur Rückgabe anthropogen genutzter Flächen an die Natur. Darüber hinaus müssen Naturräume konsequent unter Naturschutz gestellt werden, um sie für kommende Generationen zu erhalten.
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